Bikes & Shops

Zwei Dinge, die mir immer wieder auffallen, wenn ich durch die Städte laufe. Zum einen wird – umso mehr je größer die Stadt – viel auf zwei Rädern gefahren. D.h. Fahrräder, viele Roller und auch Motorräder. Sehr beliebt sind auch diese E-Scooter, also kleine Elektroroller, die im Stehen gefahren werden. Und unter all diesen fallen mir – warum auch immer – besonders Motorräder auf. Hier und da stehen an den Straßen schöne ältere Modelle rum, oder auch mal sowas wie ein R6.
Das andere, was mich fasziniert, sind die vielen unterschiedlichen und zum Teil sehr speziellen Shops. Sehr früh sind mir schon die Messer-Shops aufgefallen. Von denen gibts gar nicht wenige. Und in den etwas größeren wird eine riesige Palette an Messern angeboten. Manchmal bis hin zu Schwerten, ebenfalls in großer Auswahl. Und dann findet man eben auch vereinzelt meist kleine Shops für nur eine spezielle Sache. Das können z.B. Pokale, Federn oder Comics sein. Dann arabische Läden, die nur ihr typisches Zeugs verkaufen, wie Shishas, Lamben, Deko. Hin und wieder Game-Shops, also nur für Videospiele. Einmal hab ich auch einen Modelbau-Laden gesehen. Und dann Shops die eine Menge sonstige Figuren und Modelle verkaufen, wo ich die DeLoreons gesehen hab. Es gibt auch relativ viele Tattoostudios, daher nur leicht überraschend als ich mal einen Shop für Tattoowier-Ausrüstung geshen hab. Also insgesamt recht vielfältig.

Valencia & Las Fallas

Bisher war Sevillia die schönste Stadt für mich. Aber von Valencia bin ich noch mehr beeindruckt. Die Innenstadt ist größer als bei allen anderen Städten, die ich bisher gesehen habe und hier ist es auch belebter. Das wirkte zwar etwas unruhiger auf mich, hat aber auch seinen Reiz. In Valencia kommt vieles zusammen. Klar wieder eine Altstadt mit Kathedrale etc., aber eben großflächiger. Dann ein super schöner Park, der die Innenstadt ungefähr halbkreisförmig umgibt, und moderne Architektur enthält. Dieser Park ist wiederum sehr entspannend. Ein ausgedehnter Strand, dazu Yacht- und daneben Container-Hafen, beides auch relativ groß.
Und dann findet hier gerade das „Las Fallas“ Fest statt. Was das ist, und was veranstaltet wird ist für hier zu viel, ist aber leicht nachzulesen. Ein paar Eindrücke von mir dazu: Die „Böller“, die jeden Tag um 14 Uhr auf dem Platz vorm Rathaus gezündet werden, sind teilweise so heftig, dass in den Straßen drumrum die Schaufenster ganz schön vibrieren. Überhaupt werden zurzeit gefühlt ständig mehr oder weniger große Mengen an Feuerwerk losgelassen. Das ist wie in einer deutschen Großstadt kurz vor oder nach Silvester, nur geht das hier 2-3 Wochen lang so.
Am Donnerstag hab ich eine Art Parade gesehen, wo Gruppen aus Stadtteilen o.ä. mit einigen Bussen angereist kamen. Und dann häufig mit eigener kleinen Kapelle über einen Platz gelaufen sind, und dabei Musik gemacht und/oder gesungen haben. Hat Spaß gemacht dort hautnah dabei zu sein. Am Ende der Veranstaltung bin ich mit einer Gruppe durch die Stadt gelaufen, die in die Richtung gingen, in der mein Zimmer lag. Aufmerksam wurde ich weil die eine Art mobile Disco dabei hatten. D.h. der DJ hat während dem Auflegen einen Wagen geschoben, der alles onboard hatte: Aggregat, Laptop, Traktor-Controller, zwei gute Aktivboxen und ne kleine Lightshow – sehr geil (Bild unten). So sind die ca. eine Stunde gelaufen bis sie in ihrem Stadtteil/Straße waren, wo ein Zelt und deren Figur aufgebaut war. Solche Spots sind in der ganzen Stadt verteilt.
Das Festival hat mich so begeistert, dass ich entschieden habe länger in der Gegend zu bleiben. Freitagnacht hab ich mir noch das erste Feuerwerk am Rathhausplatz angesehen. Nun fahre ich ein paar Tage in eine nahegelegene Stadt und will am Dienstag wieder nach Valencia kommen, um den Abschluss des Festes – also die Verbrennung der Fallas-Figuren – zu sehen. Ich denke das wird recht spektakulär. Wobei das eigentlich Wahnsinn ist, diese mühevoll gebauten und kreativen Gebilde zu verbrennen. Ganz zu schweigen von der Abfall- und CO2-Produktion während des ganzen Festes. Aber es ist toll, und durch meine Anwesenheit unterstütze ich auch die Kehrseiten.

Mein erstes Workaway

Das Arbeiten für Unterkunft und Verpflegung hatte ich ja schon eingeplant, da man natürlich ne Menge Geld spart. In dieser Woche hatte ich tatsächlich null Ausgaben. Lag auch daran, dass ich in der Zeit eigentlich nichts unternommen habe. Da ich in den Wochen zuvor quasi pausenlos unterwegs war, hatte ich mich entschieden mal für etwas länger an einem Ort zu bleiben. Und darüber hinaus habe ich mich in der Freizeit meistens einfach entspannt. Das Haus von Jean, meinem Host, lag noch ein Stück außerhalb vom Ort. Und dadurch war es dort auch sehr ruhig. Was mir auch total recht war. Um mit dem Auto zum Haus zu kommen, muss man ein Stück durch ein trockenes Flussbett (Rambla) fahren, auch cool.
Allgemein war es bei Jean super angenehm. Ich hatte ein Schlafzimmer mit großem Bett, super Matratze, und eigenen Bad. Die Arbeiten waren kaum anstrengend – Streichen, den leeren Pool reinigen, Gartenzaun reparieren, Pflanzen umtopfen. An einem Tag hab ich einem Installateur beim Austausch eines Warmwasser-Speichers geholfen. Witzig, da dies Arbeit war, die ich früher mal gelernt hab. Zudem war der Installateur ein Deutscher, der seit 20 Jahren dort in der Nähe lebt. Die beschriebenen 5 Stunden arbeiten am Tag waren das Maximum. Ansonsten haben wir immer zusammen gegessen, gekocht hat jeder mal, und abends gabs immer Filme auf Netflix.
Einen solchen Stopp werde ich wieder machen, wenn mir danach ist. Oder auch so zwischendurch, um meine Reise auszudehnen und dafür wenig bis nix zu zahlen.


Hier zur Info noch der Link zu einer der größten Seiten, über die das „Arbeiten für Kost & Logie“ organisiert wird.

www.workaway.info