Also zum aktuellen Stand der Bewerbungen gibt’s gerade nicht viel Neues. Wie gesagt bin ich an einem Einstieg im Online Marketing dran. Hauptsächlich bewerbe ich mich also auf Trainee- oder Junior-Stellen, teilweise auch auf Praktikumsstellen. Und entweder gab’s bisher Absagen oder noch keine Rückmeldung bzw. nur eine Eingangsbestätigung. Bei Bewerbungen, die seit zwei Wochen oder länger ohne wirkliche Antwort geblieben sind, frage ich nach. Wie zu erwarten, kommt mitunter die Antwort, dass es aufgrund der aktuellen Situation (Corona) länger dauert. Ich bin schon gespannt wie sich die Bewerbungsphase auch vor diesem Hintergrund weiter entwickelt.
Über eine amüsante Beobachtung möchte an der Stelle berichten. Und zwar zum Inhalt mancher Stellenanzeigen, wenn es um darum geht was der Arbeitgeber zu bieten hat. Immer wieder liest man diese Standard-Floskeln, von wegen Flexible Arbeitszeiten, flache Hierarchien oder Entwicklungsmöglichkeiten. Da diese Dinge von fast allen Firmen genannt werden, denk ich mir schon, die Wirklichkeit zeigt sich wohl erst vor Ort. Sehr häufig wird über Getränke, Kaffee oder frisches Obst geschrieben. Aber lustig find ich’s wenn gelegentlich in einer Anzeige von Bier gesprochen wird. Das löst einerseits ein gewisses Interesse in mir aus, was ja vermutlich beabsichtigt ist. Anderseits leidet für mich darunter etwas die Seriosität. Man muss natürlich dazu sagen, dass in der Regel nicht vom Genuss während der Arbeitszeit die Rede ist. Es fallen dann solche Begriffe wie „Feierabendbier“, „Bier zum Ausklang der Woche“ oder „Pizza und Bier Freitag“. Nur einmal hab ich im gleichen Satz mit anderen Getränken die Worte „… und ein voller Bierkühlschrank“ gelesen.
In Zusammenhang mit Bier noch kurz eine andere witzige Geschichte. Kürzlich bin ich auf das Portal Campusjäger gestoßen und hab mich auch darüber beworben. Es ist zwar – wie der Name vermuten lässt – eher auf Studenten ausgelegt, aber daher findet man hier auch Traineestellen und ähnliches. Besonders interessant an dem Portal ist, man erfährt erst nach der Bewerbung um welches Unternehmen es sich genau handelt. Angezeigt werden zunächst nur Dinge wie Größe, Ort und die grobe Branche. So wurde es bei einer Bewerbung gleich doppelt lustig oder vlt. besser ungewöhnlich. Wie sich zeigte, hab ich mich für ein Praktikum bei einem Vertrieb von Bio-Menstruations-Produkten beworben. War auch der Tatsache geschuldet, dass ich die Stellenanzeige nur überflogen hatte. Und bereits beim Bewerben war’s kurios. Im Formular, mit dem man sich bewirbt, werden teilweise kurze Fragen gestellt. Und hierbei tauchte die Frage „Magst du Bier?“ auf. Also diese Frage und dazu das Portfolio des Shops lassen mich schon stark an der Ernsthaftigkeit des Jobangebots zweifeln. Oder mein Studium ist einfach zu lange her. Mal schauen was hierbei rauskommt …
Monat: März 2020
Geruchsverlust geklärt
Zwischendurch mal ein anderes Thema. Der Vollständigkeit wegen möchte ich ein Update zu dem geben, weshalb ich die Thailand-Reise beendet hatte. Auf Koh Chang hatte ich den kleinen, dummen Unfall und ein bis zwei Wochen später hatte ich mich Aufgrund des Geruchsverlusts zur Heimreise entschieden. Das klang damals nach dem einzigen Grund, war es aber nicht unbedingt. Denn immerhin war ich zu dem Zeitpunkt schon gute drei Monate in dem Land unterwegs, und im Nachhinein denke ich hatte diese Zeitspanne auch zur Entscheidung beigetragen.
Nach meiner Rückkehr bin ich direkt am nächsten Tag zum Hausarzt gegangen. Dessen Entscheidung war, mich zu einem Neurologen zu überweisen. Wie ich schon vermutet hatte, war es nicht einfach bei einem Facharzt kurzfristig einen Termin zu bekommen. Dies ging auch nur beschleunigt, indem ich eine Überweisung mit einem Dringlichkeits-Code bekam. Trotzdem war der früheste Termin ‚erst‘ in ca. vier Wochen möglich. Die Neurologin hat mich dann durchgecheckt, und konnte keine Auffälligkeiten feststellen, die auf eine Schädigung des Hirns hindeuten. Schon mal gut. Zur Sicherheit sollte aber noch ein MRT gemacht werden. Hierfür konnte die Praxis – auch erfreulich – einen Termin nur eine Woche später ausmachen. Und um dem Geruchsverlust auf den Grund zu gehen, hat die Ärztin mich weiter zu einem HNO Arzt überwiesen. Den Termin hier bekam ich allerdings erst knapp 2 Monate später. Beim MRT wurden auch keine Schäden oder Spuren – wie eine vergangene Blutung – festgestellt. Also war am Hirn physisch keine Schädigung entstanden. Sehr erleichternd, denn dies hätte durchaus passieren können, wie mir die Neurologin bereits sagte.
Nun musste ich bis zum Termin beim HNO warten. Dort schilderte ich was passiert war. Und dann ging es recht schnell. Der Arzt schaute eigentlich nur kurz mit einem Endoskop in meine Nase, und dann war die Sache klar. Vom Gehirn laufen mehrere Nervenfasern durch kleine Löcher in der Schädelbasis in die Nase. Im Bild unten in Gelb eingezeichnet. Diese werden auch als Riechfäden bezeichnet, denn sie leiten die Reize beim Riechen ans Gehirn weiter. Durch den Aufschlag mit dem Kopf sind diese Nervenfasern (größtenteils) abgerissen. Und dadurch ist mein Geruchsinn eingeschränkt. D.h. mein Geruchsinn ist nicht vollständig weg, aber ich rieche sehr wenig. Dies wurde auch durch einen Riechtest bestätigt. Die abgerissenen Riechfäden werden sich nicht regenerieren. Das Riechen kann aber durch ein Training wieder verbessert werden. Dafür benutze ich ganz alltägliche Duftöle, an denen ich 2mal täglich rieche. So soll sich das Gehirn wieder an Gerüche erinnern. Wie man nachlesen kann, stellt sich eine Wirkung des Trainings (wenn überhaupt) erst nach langer Zeit – ggf. Monate – ein. Also mal schauen wann und ob ich wieder besser riechen kann. Also schon ein gewisser Einschnitt, und mit Glück auch nur vorrübergehend. Aber ich bin auch froh, dass nichts Schlimmeres eingetreten ist.
Bevor ich nachhause geflogen bin, hatte ich in Thailand noch mit einem Einheimischen geredet. Dieser sagte mir, dass es dort auch eine Art von Zwei-Klassen-Medizin gibt. Und er hatte mir geraten – wenn ich es gewollt hätte – besser zu einem privaten Arzt oder in eine private Klinik zu gehen. Denn dort sei die Versorgung auf jeden Fall besser. Wie ich jetzt weiß, hätte das keine Auswirkung auf meine gesundheitliche Situation gehabt. Ich wäre nur vermutlich früher informiert gewesen. Aber gut zu wissen.

Das Bewerben geht weiter
Nachdem ich den Job im Support nicht angenommen habe, heißt es also weiter Bewerbungen schreiben. Wie gesagt möchte ich inhaltlich etwas lernen, was ich auch in späteren Jobs verwenden kann. Und irgendwie hab ich mich gerade aufs Online Marketing eingeschossen. Eine Branche mit Zukunft, denn grob gesagt ist Werbung im Internet für fast alle Unternehmen essenziell. Und wer es sich leisten kann hat eine eigene Abteilung nur dafür. Aber auch Dienstleister gibt’s hier verdammt viele, und somit nicht wenige Jobangebote. Gerade inhaltlich finde ich das Thema sehr interessant. Hier spielen z.B. die Riesen wie Google, Amazon und Facebook eine große Rolle, und wie man mit diesen zusammen arbeitet. Eine andere Grundlage sind die technischen Möglichkeiten User im Netz nachzuverfolgen. Ein Aspekt den ich gleichzeitig kritisch sehe, da ich es eigentlich hasse wenn ich des selber beim surfen beobachte. Aber ich kann es dennoch mit meinem Gewissen vereinbaren damit zu arbeiten. Und ein anderer wesentlicher Punkt ist gegeben: die Chance auf Home-Office.
Wie ich ja schon beschrieben hab, findet man Jobs , die einem den Einstieg in eine neue Branche erleichtern u.a. mit dem Begriff „Quereinstieger“. Aber auch ohne diesen findet man Einstiegsmöglichkeiten. So stößt man u.a. im Online Marketing auf viele Trainee Stellen. Diese sind vorwiegend für Absolventen entsprechender Studiengänge gedacht, aber teilweise sind die Anforderungen etwas aufgeweicht. Und die gewünschten Softskills kann ich durch meiner Berufserfahrung meistens locker bringen. Ggf. ist sogar der Blog hier eine wichtige Qualifikationen. So verstehe ich immerhin ein kleines bisschen was von Content, WordPress und HTML.
Also mal schauen, welche Ressonazen auf die Bewerbungen hier kommen. Ihr wisst ja, ich halte euch auf dem Laufenden …
Das erste Vorstellungsgespräch
In Hamburg hatte ich also ein Vorstellungsgespräch als Supportmitarbeiter, und zwar bei der Firma „Hypersoft“ [Link]. Die vertreiben hauptsächlich Kassensysteme für die Gastronomie inkl. Software, und leisten für die im Feld befindlichen Geräte den entsprechenden Support. Wie ich schon mal gelesen habe, wird hierbei oft zw. First(1st)-Level- und Second(2nd)-Level-Support unterschieden, teilweise gibt’s auch einen 3rd-Level. In der Stellenanzeige wurden auch die beiden ersten Ebenen angedeutet. Aufgrund der Tätigkeitsbeschreibung bin ich davon ausgegangen, dass es sich um den 1st-Level-Support handelt. Dabei geht es im Wesentlichen um die Annahme und ggf. Beantwortung einfacher Kundenanfragen. Bei komplexeren Fragestellungen sind die Anfragen an den 2nd-Level-Support weiterzuleiten.
Die Tatsache, dass ich mich als Quereinsteiger beworben hatte, war ein relativ großes Thema in dem Gespräch. So wurde ich dann auch gefragt, ob ich mir mit meinen Fähigkeiten nicht die Arbeit im 2nd-Level-Support vorstellen kann. Was mir natürlich sehr entgegen kam, da es auf dieser Ebene mehr um die Lösung technologisch anspruchsvollerer Probleme geht. Letztlich wurde mir auch direkt im Gespräch eine Stelle im 2nd-Level-Support angeboten.
Mit einem sofortigen Angebot hatte ich gar nicht gerechnet. Und in den Tagen nach dem Gespräch hab ich mir ganz schön den Kopf zerbrochen, ob ich den Job annehme. Einerseits schon ein nicht uninteressanter Job, den ich mir grundsätzlich vorstellen kann. Auch Hamburg reizt mich wie gesagt, von der Lage her und da ich dort Freunde und Bekannte habe. Andererseits bietet die Stelle keine Möglichkeit mal vollkommen im Home-Office zu arbeiten. Es sind höchstens einzelne Tage möglich, und das erst nach der Einarbeitung, die mindestens 6 Monate dauern wird. Generell ist solch ein Support (2nd-Level) nicht einfach komplett im Home-Office oder von unterwegs aus zu machen. Dann müsste man sich wieder auf telefonieren, Email u.ä. (1st-Level) beschränken. Auch Inhaltlich würde ich mich nur auf einem sehr spezifischen Gebiet, sprich in deren Software, weiterbilden. D.h. ich lerne nix, womit ich später in einen anderen Job weiter Richtung mobiles Arbeiten komme. Wenn ich mich so umschaue gibt es genug Stellen, in denen ich mir entsprechend anderes Wissen aneignen kann.
Also hab ich den Job etwas schweren Herzens abgelehnt und werde weitersuchen. Ihr bleibt natürlich auf dem Laufenden …