Post von der Polizei

Da wird man erstmal kurz stutzig wenn Post von der Polizeidirektion Dresden im Briefkasten liegt. Aber von vorn …
Interessant, was hinter manchen Jobangeboten im Internet steckt. Im letzten Artikel hab ich erst nochmal auf den Anfang meiner Jobsuche verweisen, und dass ich da schon auf höchst fragwürdige Angebote gestoßen bin. Das war im Februar und Anfang März hatte ich mich dann auf einer anderen Seite, die „www.app-im-test.de“ hieß, als Tester für Apps beworben. Die Seite ist mittlerweile wohl offline. Hier hatte ich auch vorher per Email angefragt, was denn genauer zu tun sei. Die Antwort war das es zwei Aufgaben gibt. Zum einen das Testen einer App der Commerzbank für ein Ident-Verfahren. Und zum anderen wieder das Empfangen und Weiterleiten von Zahlungen für einen Onlineshop. Da war mir schon mehr oder weniger klar, das zweiteres eventuell keine ganz legale Sache ist. Aber ich dachte, dass ich mit dem ersten Job etwas Kohle verdienen kann. Also hab ich mich auf der Seite registriert. Allerdings hab ich danach keinerlei Rückmeldung erhalten und somit ist auch nichts weiter passiert. Jetzt, ca. fünf Monate später, hab ich also Post von der Polizeidirektion Dresden bekommen, mit dem Titel „Ermittlungsverfahren wegen Verdacht des gewerbsmäßigen Betruges“ gegen den Betreiber der Webseite. Im Schreiben heißt es weiter: „Im Zuge der Ermittlungen konnten Datensätze sichergestellt werden, welche über die Internetseite betrügerisch erlangt worden. Dabei wurden auch Ihre Personalien bekannt …“. Zu diesem Sachverhalt wurde ich gebeten mich schriftlich zu äußern. Also habe ich geantwortet, dass außer einem kurzen Email-Verkehr und meiner Registrierung nichts vorgefallen ist. Im Schreiben wurden noch weitere Fragen gestellt. Ob zum Beispiel ein Konto eröffnet wurde und ob ein Zahlungsverkehr stattgefunden hat. Diese Fragen konnte ich (zum Glück) verneinen.
Wie gesagt, hätte ich mich auf irgendeinen Zahlungsverkehr nicht eingelassen, da ich ja schon entsprechendes darüber gelesen hatte. Aber nun bin ich endgültig sensibilisiert, was solche Angebote betrifft. Sollte also jemand von euch mal über so einen Nebenverdienst nachdenken, dann bitte Augen auf! Kürzlich bin ich erst wieder auf eine Seite gestoßen, die sogar über Xing wirbt – wie ich übrigens auch auf die oben genannte Seite kam – bei der man im Homeoffice angeblich künstliche Intelligenz trainieren kann: https://team.enix-ai.net. Ich hab nun meine Zweifel, ob das hier mit rechten Dingen zugeht. Kann auch unberechtigt sein. Es scheint ja vordergründig nicht um einen Zahlungsverkehr oder ähnliches zu gehen. Aber wer weiß was im Hintergrund läuft. Womöglich werden mal wieder unrechtmäßig Daten gesammelt. Soviel zu diesem Exkurs. Demnächst wieder was zu den aktuellen Entwicklungen …

Ps.: Noch was aus dem Schreiben, bei dem ich etwas schmunzeln muss: Die Polizeidirektion Dresden befindet sich in der „Schießgasse“ 😁

Zusammenfassung und etwas Statistik

Da es gerade weiterhin keine Veränderungen oder positive Entwicklungen gibt, hab ich mir gedacht, ich stelle mal etwas ausführlicher das bisherige Geschehen zusammen. Meine Uhr für die Gesamtzahl an Bewerbungen steht also gerade auf 75. Gehen wir diese zunächst nochmal thematisch durch.
Im ersten Monat, also im Februar, hab ich mich auf Stellen beworben, die entweder reine Home-Office Stellen waren, oder solche, bei denen es mehr oder weniger Aussicht darauf gab. Das waren die ersten neun Bewerbungen, wobei drei davon „Nieten“ waren. D.h. hier habe ich ein Onlineformular ausgefüllt, und es kam nie eine wirkliche Antwort zurück. Also ist dies vermutlich einfach ins Leere gegangen, bzw. habe ich über den einen Fall in meinem ersten Artikel dieser Reihe geschrieben. Bei den anderen Stellen handelte es sich um „Kundenberater“, „Supportmitarbeiter“ oder Sachen im Bereich SAP. Mit SAP hab ich’s versucht, weil ich diese Art Software aus meinem alten Beruf kenne und sie auch cool finde. Hier kam etwas später noch eine weitere Bewerbung hinzu. Generell wollte ich ja in die IT einsteigen. Was mich dann zu dem großen Abschnitt „Online Marketing“ geführt hat. Hier sind 34 Bewerbungen zusammen gekommen. 17 davon waren Traineestellen, die restlichen normale oder Juniorstellen, ein paar auch Praktikumsstellen. Diese Schiene hab ich durchgezogen bis Ende Juni / Anfang Juli, also 4 Monate. Bereits im März hab ich auch diese Quasi-Bewerbungen über dieses Campusjäger-Portal gestartet, über das ich im Zusammenhang mit Thema Bier in Jobanzeigen mal berichtet hatte. In der Gesamtzahl von 75 Bewerbungen sind diese nicht anhalten, da dies ja kein tatsächlicher Aufwand war und teilweise auch eher Zweifelhaft. Hier hatte ich mich damals auf 7 Stellen beworben, und aktuell läuft eine 8te, da die Stelle ansprechend war. Womit ich zu meinem letzten Abschnitt komme. Denn vor ca. einem Monat, also Anfang Juli, hab beschlossen vom Online Marketing wegzugehen, hin zum „technischen Zeichnen“ und ähnlichem. Mit drei älteren Bewerbungen aus dem gleichen Bereich, die zwischendurch angefallen waren, sind hier inzwischen 22 Stück zusammen gekommen. Wer mit gezählt hat weiß, dass noch 9 Bewerbungen fehlen. Dies sind welche, die sich hier und da zwischendurch ergeben haben, weil es irgendwie interessante Stellen waren.
Nun zum statistischen Teil. Keine Angst, ist schnell erledigt. Von den aktuell 75 geschriebenen Bewerbungen sind gerade 12 noch offen. Und von den anderen 63 Stück, ist es bei sechs zu einem Gespräch gekommen. U.a. aufgrund der Corona-Krise haben drei davon per Videokonferenz stattgefunden. Die anderen drei waren persönlich. Und nach zwei persönlichen Gesprächen wurde mir auch ein Job angeboten. Das war zum einen bereits im ersten Gespräch (kurz vor dem Lockdown), und nach den beiden Gesprächen in Ilmenau (als alles wieder gelockert war) . Also in Verhältnissen ausgedrückt: Knapp 10% (9,5%) der Bewerbungen haben ein Vorstellungsgespräch ergeben, und 3% aller Bewerbungen haben bzw. hätten ein Job gebracht. Denn wie ihr wisst, hab ich ja beide Angebote ausgeschlagen. Das ist jetzt kein berauschendes Ergebnis, aber es könnte natürlich auch schlimmer sein. Vermutlich werde ich demnächst einen weiteren Weg einschlagen, um meine Chancen möglichst zu erhöhen. Welcher das sein wird, werdet ihr hier erfahren …