Da ich bzw. wir zuletzt auf dem Open Flair Festival in Eschwege gewesen sind, will ich einen Beitrag dazu einstreuen. Auf dem Festival war ich bereits in den Jahren 2018, 2021 und 2023, wodurch ich es schon gut kenne. Allerdings habe ich dieses Mal auf dem Festival-Campingplatz gezeltet und nicht auf einem außerhalb in Eschwege. Dies hatte ich bisher immer alleine so gemacht, und mit wir ist nun gemeint, dass ich zusammen mit meiner Freundin Ilka zum Festival gefahren bin. Mit zwei Personen kommt natürlich mehr Gepäck zusammen, und daher war die gewohnte Packerei etwas aufwendiger
Da wir auf jeden Fall mit dem Auto auf dem Campingplatz wollten, sind wir bereits am Dienstag angereist. Denn auf der Homepage steht, dass die Kapazität dafür bereits am Mittwoch erschöpft ist. Leider machen dies natürlich einige Leute, wodurch wir ganze 5 Stunden durch den Stop&Go-Stau auf der Zufahrt zum Campingplatz gebraucht haben. Entsprechend der Anweisung durch das Personal hatten wir dann einen Platz direkt neben einem Durchfahrtsweg bekommen. Dadurch hatte man immer den entsprechenden Verkehr von anreisenden Autos und Fußgängern, sowie den von Anderen während des Festivals. War aber auch witzig die Leute beobachten zu können, manchmal dachte ich mir: ´nur Verrückte hier´ ;). Zudem war auch eine Zapfstelle für Wasser gegenüber am Weg aufgestellt. Easy für uns und wiederum Leute am Start. Wie üblich setzt bei mir Entspannung ein, wenn Zelt und Pavillon aufgebaut sind, man sich hinsetzt, und sagen kann: „OK, angekommen“. Auf dem Open Flair kam es mir so vor, dass die Leute beim Camping sehr eng aneinander gepackt werden, zumindest in den Bereichen mit Autos, Campern und Wohnmobilen.
Wie man es kennt, bringen einige Leute bzw. Gruppen verschieden große Musik-Anlagen mit, teilweise inkl. Stromgeneratoren. Aber mit der großen Menge hier, hatte ich nicht gerechnet. Ergo wurde man quasi permanent über den Tag von mehreren Seiten entsprechend beschallt. Zum Glück gab es die Beschränkung, die Musik nur bis ca. 2 Uhr nachts zu betreiben. Da wir fast immer vorher im Zelt lagen, war Einschlafen – besonders in der ersten Nacht – schwer.
Am Mittwoch sind wir erstmal zum See, der an Eschwege und am Festival liegt, schwimmen gegangen. Mittags hat das Programm auf zwei Bühnen gestartet. Wir sind am Nachmittag zur Seebühne, um Monsters of Liedermaching zu sehen. Die haben diesmal nur 2- oder 3-mal in Pausen gegenüber der eigentlichen Bühne gespielt. Abschließend haben wir abends noch Madsen dort gesehen. Da inzwischen so viele Bands spielen, die ich nicht kenne, weil ich das aktuelle Geschehen in den Genres nicht verfolge, erwähne ich hier fast nur mir bekannte Namen. Und selbst bei diesen war teilweise für mich überraschende Musik dabei. Die Seebühne war am Mittwoch gut besucht, da es sonst nur den Elektrogarten gab. Hier haben wir nur kurz reingeschaut. Der war auch sehr voll, da ein Act namens Drunken Masters gespielt hat, zu dem eine Menge junge Leute gegangen sind. Die zweite Nacht im Zelt lief etwas besser, aber es war ständig zu wenig Schlaf für uns. Daher waren die Tage auch immer etwas anstrengend, aber durch den Spaß hält man irgendwie durch. Geholfen hat auch, das ich bei so was inzwischen weniger Alkohol trinke.
Am Donnertag waren dann die restlichen Bühnen, außer die zwei Hauptbühnen, geöffnet. Also waren wir zunächst wieder auf der Seebühne, danach haben wir den Comedian Florian Schröder im Kleinkunstzelt gesehen. Dann sind wir auf der Hofbühne und im E-Werk gewesen, und abschließend noch bei Torsten Kanzler im Elektrogarten. Dieser hat etwas melodischer gespielt, als ich es gewohnt war von ihm. Hab ihn auch länger nicht gehört.
Freitag sind wir erst abends zum Gelände mit den Hauptbühnen und haben dort Feine Sahne Fischfilet und natürlich Deichkind gesehen. Parallel zu Deichkind hat auf der Seebühne J.B.O. gespielt, daher sind die für uns ausgefallen. Zum Schluss war noch Massendefekt auf der 2. Bühne, die schönen Punkrock gespielt haben, was Ilka und mir ja besonders gefällt.
Samstag haben wir mittags mit zwei Bands auf der 2. Bühne – auch Freibühne genannt – begonnen. Sind dann einkaufen gewesen, und waren abends bei Beatsteaks. Hier kannte ich ehrlich gesagt nur den Namen. Die Tracks fand ich dann doch nicht so gut. Klang für mich nach massentauglicher Gitarrenmusik. Geschmackssache eben. Nach einer guten Band (Dritte Wahl) auf der Freibühne kam Alligatoah. Überraschend ist er in seinem Stil härter geworden, soll heißen die aktuellen Sachen enthalten mehr Gitarrensound, und er schreit manche Texte eher. Er hat natürlich neue und alte Dinger gespielt, so dass bei den Hits wieder alle abgehen konnten. Auf der Elektrobühne hat noch Marky gespielt, dafür waren wir dann allerdings zu müde.
Sonntag kam ein persönliches Highlight im Kleinkunstzelt: Reis against the Spülmaschine. Die zwei Jungs machen witzige deutsche Texte auf bekannte Melodien. Und Sie haben eine mega Stimmung gemacht. Direkt anschließend kam im Zelt der Comedian Jan Phillip Zymny, den Ilka unbedingt sehen wollte. Ein sehr witziger Kerl. Abends sind wir zu Nina Chuba und dem Abschluss Rise Against. Auch von denen kannte ich die Inhalte nicht im Detail. Wie erwartet haben sie etwas härtere Gitarrenmusik gespielt, was mir aber teilweise zu schnell war. Also für mich nicht unbedingt der Headliner des Festivals, aber liegt dann auch am Bekanntheitsgrad.
Montag haben wir quasi nur noch abgebaut und sind zurückgefahren. Ilka entdeckte bei der Müllabgabe noch ein Zelt mit Foodsharing. Das habe ich so noch nicht an einem Festival gesehen, aber natürlich sinnvoll, dass man ungebrauchte Lebensmittel für andere zum Mitnehmen hergibt. Hier haben wir auch Sachen mitgenommen, von denen wir noch ein paar Tage danach essen konnten. Ein guter Abschluss zu unserem Festival-Erlebnis.




