Von San Sebastian aus hatte ich Wanderungen gemacht. Entweder an der Küste entlang, oder durch die umliegende Landschaft. Dabei habe ich auch die App Komoot verwendet, um entsprechende Wanderwege zu finden. Bei der ersten Tour durch die Landschaft, sah ich in der App einen kleinen Weg ein Hügel hinauf gehen, der allerdings eine Sackgasse war. Ich wollte aber wissen was dort ist. Als ich dann unterhalb der Spitze des Hügels ankam stand ich vor einem Zaun mit einer verschlossenen Gartentor. Und dann kam ein Mann von innen an das Tor gelaufen. Sein Name war Carlos, und er sprach nur spanisch, daher habe ich ihn kaum verstanden. Aber er öffnete das Tor und bat mir an rein zu kommen, um Bilder von weiter oben zu machen. Ich hatte erst kurz bedenken ihm zu folgen, aber dachte mir dann ‚was soll schon passieren‘. Und so hat er mich ein wenig auf dem Hügel herumgeführt und mir die Aussicht gezeigt. Zudem sagte er, dass er dort oben seit drei Jahren lebt, wenn ich ihn richtig verstanden habe mit meinen sehr begrenzten Spanischkenntnissen. In diesem eingezäunten Bereich stehen 2 oder 3 kleine Hütten, die aus Brettern, Platten, Planen u.ä. zusammengebaut sind (Bild unten). Und noch mehrere Wassertanks. Scheint so als hätte er alles was er braucht, und er freut sich wohl über Besuch.
Ich erklärte ihm dann, dass ich die Gegend zu Fuß erkunde. Da kam er mit zwei Ästen als Wanderstöcke zurück und drückte mir einen davon in die Hand. Also war klar, dass er mich – wie weit auch immer – begleiten will. Und wieder dachte ich ‚warum nicht‘. Und ich war froh, da er mich direkt zu einer Burgruine – frei zugänglich – geführt hat, an der ich sonst womöglich vorbei gelaufen wäre. Dann sah ich auf der Karte (App) eine weitere Burg in der Nähe. Und auch dorthin hat er mich begleitet und quasi den Weg gezeigt. Unterwegs kamen wir an einer Wiese vorbei, auf der 2-3 Leute mit Modellflieger geflogen sind. Hier haben wir kurz halt gemacht und zugeschaut. Carlos hat etwas mit einem Leute gesprochen. Die zweite Sache, die ich wohl nicht gesehen hätte. Die andere Burg hatte gerade Mittagspause, daher konnte man nicht hinein. Wir sind dann mit zwei anderen Wanderern ins Gespräch gekommen und einer hat zwischen Spanisch und Englisch übersetzt. Dadurch konnte wir klären, das wir noch ein Stück zusammen laufen und er dann zurück nachhause gehen wird. Und so trennten sich unsere Wege wieder. Den Ast bzw. Wanderstock hat mir dann überlassen. Also ein völlig fremder, aber absolut freundlicher und hilfsbereiter Mensch, den ich in der Natur abseits der Stadt getroffen habe.
