Unterkünfte und Rückflug

Am 28. Juni ging meine Reise durch Kroatien zu Ende. Im Gegensatz zu Spanien war hier der Rückflug zu Beginn bereits gebucht. Diesmal hatte ich mich also auf einen Zeitraum von knapp 4 Wochen festgelegt. Zum einen weil ich jeweils günstige Flüge für Hin- und Rückreise bekommen hatte, und zum anderen weil dies eine gesunde Zeitspanne war, damit mir das Arbeitsamt (korrekt: Agentur für Arbeit) die „Abwesenheit“ genehmigte.
Wie sich zu Beginn gezeigt hat sollte man in Kroatien bei den Unterkünften – zumindest im Low-Budget Bereich – vorm Buchen etwas genauer hinschauen, um böse Überraschungen zu vermeiden. D.h. Anhand von Bewertungen und Kommentaren kann man schon gut abschätzen, ob irgendwelche Missstände zu erwarten sind. Aber wie es bei derartigen Unterkünften (Hostels) meist ist, weiß man bei gewissen Details erst was wirklich los ist wenn man dort ist. Und im Vergleich zu Spanien muss ich sagen, dass hierbei in Kroatien der Standard nicht ganz so hoch ist. Dort sind die Hostels also oft in alten Gebäuden und teilweise sehen die Räumlichkeiten dann auch entsprechend aus. Wenn renoviert wurde, dann eher einfach und günstig. So das manche Sachen auch schnell wieder defekt waren. Hatte ich in Spanien genauso gesehen, aber in Kroatien gefühlt häufiger. Ein weiteres Thema sind die Matratzen, die bei dieser Reise auch öfter einen schlechteren Zustand hatten. Zwei mal hatte ich auch Glück und erwischte eine Unterkunft in Hotelqualität. Das Hostel in Šibenik war sehr modern hatte einen Pool, und in Pula bekam ich sogar ein relativ günstiges Einzelzimmer, das gut renoviert war.
Von Pula bin ich dann zurück nach Frankfurt geflogen. Der Flughafen von Pula ist sehr sehr klein, siehe Bild, und wird mit dem öffentlichen Bus nur ein paar mal am Tag angefahren. Damit ich die üblichen zwei Stunden eingehalten hab, musste ich ein frühen Bus nehmen und ein paar Stunden am Flughafen warten. Wäre im Nachhinein nicht nötig gewesen, da der Flieger ca. eine Stunde Verspätung hatte, was auch mit dem späteren Bus funktioniert hätte. Aber so war genug Zeit meine letzten Kuna in Kaffee umzusetzen. Zum Glück hatte ich in Frankfurt keinen Zug vorab gebucht, den ich ggf. verpasst hätte. Also hab ich einfach den nächsten Zug nach Fulda genommen, und bin so gesehen einfach nur eine Stunde später zuhause gewesen. Witzigerweise die gleiche Verspätung wie auf der Rückreise von Spanien.
Das Thema Handgepäck hatte ich schon mal kurz vor der Kroatien-Reise behandelt. Leider war ich hier wegen zu wenig Erfahrung nicht konsequent genug. Auf dem Hinflug mit Eurowings hatte es wunderbar funktioniert. Den Rückflug hatte bei Ryanair gebucht. Und zum einen sind die erlaubten Abmessungen für’s Handgepäck bei Raynair kleiner als durchschnittlich, und zum anderen hatte ich irgendwo gehört, dass dies auch strenger kontrolliert wird. Als ich nun kurz vor dem Flug eine Email bekam, mit dem Angebot noch Aufgabe-Gepäck zu buchen, hatte ich dies zur Sicherheit auch gemacht. Zumal dieses nachträgliche Buchen von Gepäck sogar günstiger war als beim Buchen des Fluges. Also hab ich meinen (kleinen) Backpack dann doch aufgegeben, anstatt ihn als Handgepäck mitzunehmen. Aber wie ich bereits bei vergangenen Flügen gesehen hatte, konnten auch diesmal Leute mit noch größeren Rucksäcken problemlos einsteigen. Mit einem Mann hab ich kurz gesprochen, der sagte er hätte mit seinem Rucksack noch nie Probleme gehabt. U.a. hatte jemand einen 50 Liter Rucksack dabei, und meiner hat nur 30. Also je öfter ich fliege, umso mehr lerne ich was beim Handgepäck so alles funktioniert.

Coaching mit Sylvia

Manchmal trifft man auf Menschen, die genau im richtigen Moment in dein Leben treten. Und so einen Menschen habe ich in Pula getroffen. Sylvia, die aus Köln kommt, macht Business-Coaching und Coaching im Bereich Persönlichkeits-Entwicklung. Und zwar im speziellen für Menschen – meistens Frauen – die sich beruflich und/oder privat verändern wollen. Im beruflichen sind es Frauen, die schon selbständig sind oder sich selbständig machen wollen. Unten findet ihr den Link zur ihrer Hompage.
Nun bin ich gerade in der Situation, nicht zu wissen, wo ich mich beruflich hin entwickeln will. Und da hat mir Sylvia direkt angeboten ein „Coaching“ zu machen. Und auch mir war gleich klar, dass mir so etwas weiterhelfen kann. D.h. in einer ca. 2-stündigen Unterhaltung haben wir – zusammengefasst – erörtert was meine bisherigen Tätigkeiten waren, wo ich mich im Moment befinde bzw. was ich mache, und was ich mir für die Zukunft vorstellen kann. Alles auch mit dem Hintergrund welche Beweggründe ich hatte bzw. habe und welche Emotionen ich mit dem was ich mache verbunden habe bzw. verbinde. Und dadurch hat sich letztlich eine Richtung heraus kristallisiert, die in beruflicher (und auch in gewisser privater) Hinsicht am besten zu mir passt.
Die gefundene Richtung hat zwei wesentliche Kriterien und lässt sich mit den folgenden Worten beschreiben: „Eine Tätigkeit, die ich auch ausüben kann während ich mich auf Reisen befinde. Und die zur Verbesserung der Lebensqualität andere Menschen beiträgt.“ Das ist zunächst eine abstrakte Beschreibung. Aber eine exakte berufliche Tätigkeit zu definieren ist in einem ersten Coaching gar nicht unbedingt möglich, und würde ggf. zu sehr einschränken. Somit ist es nun an mir dieses Ziel zu verwirklichen. Klar klingt es erstmal sehr hoch gesteckt, und ich habe Zweifel, aber es ist nicht unmöglich. Und Sylivia hat dazu ein paar wichtige Dinge gesagt: Man wird nur das Ziel erreichen, das man sich auch gesetzt hat. Setzt man sich ein zu kleines Ziel, ist man sehr wahrscheinlich doch nicht zufrieden auch wenn man es erreicht. Und das zweite ist, dass man mit dem gesetzten Ziel vor Augen auch mehr oder weniger von selbst auf die Möglichkeiten stößt, dieses umzusetzen. Das bedeutet wiederum wie sich die Jobsuche gestaltet und wann sie beginnt ist vom jetzigen Standpunkt aus gesehen offen. Sie kann zu einem bestimmten Zeitpunkt beginnen, oder es entsteht ein Übergang zwischen meiner Reisephase und der Suche. Bzw. vielleicht passiert beides parallel. Dieser Punkt ergab sich auch aus meinen Zweifeln, ob mir das Arbeitsamt bei einer Suche nach dem richtigen Job wirklich helfen kann. Aber das gilt es wohl noch zu prüfen. Als ersten Schritt und um das Ziel zu manifestieren, soll ich eine Liste erstellen mit den für den Job wichtigen Randbedingungen. Dies ist ehrlich gesagt noch offen, da ich noch etwas Zeit gebraucht habe das Coaching auf mich wirken zu lassen. Nach meiner Rückkehr nehme ich mir die entsprechende Zeit dafür.
Abschließend möchte ich sagen, dass Sylvia eine außergewöhnliche Persönlichkeit ist, die mir mit ihrer inspirierenden, ermutigenden und auch etwas spirituellen Art die Augen für diese Art der Herangehensweise geöffnet hat. Super vielen Dank, Sylvia.

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Sammy und Ibrahim

Vielleicht erinnert sich der eine oder andere an die Geschichte von Carlos. Auch in Kroatien, genau gesagt auf der Wanderung außerhalb von Rijeka, bin ich auch auf zwei seltsame Typen gestoßen. An einer „Stufe“ in einem fast trocknen Flußbett saßen zwei Männer. Als ich kurz stehen blieb, um ein Foto zu machen (s. letzter Beitrag) sagte einer der beiden etwas auf kroatisch zu mir. Ich antwortete, dass ich ihn nicht verstehe und fragte ob er Englisch spricht. Nur einer der beiden – Sammy – konnte Englisch. Er sagte mir dann er will mir alte zerfallene Gebäude, die ganz in der Nähe im Wald stehen, zeigen – etwas vergleichbar mit Carlos. So etwas hatte ich auf den Weg vorher schon entdeckt. Daher war ich interessiert mehr zu sehen. Natürlich bedenklich zwei Fremden in den Wald zu folgen. Aber die zwei waren offensichtlich angetrunken und ich hatte eine Art Wanderstock dabei. Im Zweifelsfall hätte ich mich gegen die beiden verteidigen können. Eigentlich dachte ich aber nicht, dass etwas passiert. Durch andere Begegnungen bin ich mittlerweile eher unerschrocken bzw. kann die Situation einschätzen.
Es stellte sich allerdings heraus, dass dort in der Nähe keine Gebäude bzw. Ruinen zu finden waren. Sammy hatte dies offenbar mit denen verwechselt, die weiter weg stehen. Hätte ich mir auch denken können, bei dem besagten Alkoholpegel. Als wir dann zurück an der Stufe waren hatten die beiden mich noch gebeten, ein Schreiben an Ibrahim in deutscher Sprache zu übersetzen. Allerdings war dies im Auto wozu wir noch ein Stück Weg zurücklaufen mussten. Eigentlich hatte mich die erste Aktion schon unnötig Zeit gekostet, aber aus reiner Gutmütigkeit hab ich geholfen.
In dem Schreiben ging es um die Zahlung einer Summe von rund 1000 € in einer Strafsache. Die Strafsache selbst wurde nicht genannt. Vermutlich etwas harmloses – vielleicht Schwarzarbeit, sie sagten es nicht, ich fragte nicht, ggf. haben die beiden bzw. Ibrahim es gar nicht verstanden mangels Deutschkenntnisse. Wie mir Sammy bereits erklärt hatte, sind die beiden zwecks Arbeit hin und weider in Deutschland. Und hier wurde Ibrahim also kürzlich verurteilt. Die Frist für die Zahlung war bereits abgelaufen. Angeblich ist die Post bei Ibrahim aber zu spät angekommen. Nun baten mich die beiden eine deutsche gerichtliche Nummer auf dem Schreiben anzurufen, um Klarheit in der Sache zu bekommen. In dem Gespräch stellte sich heraus, dass die Post über eine dritte Person nach Kroatien geleitet wurde, da dem Gericht kein Aufenthaltsort von Ibrahim bekannt war. Dann gab mir Ibrahim eine entsprechende Adresse, die ich also am Telefon weitergab. Zudem wollter er, dass ich eine Ratenzahlung vereinbare, was auch gelang.
Wieder mal spielte sich also ein verrücktes Geschehen ab. Und zu guter letzt wolllten die beiden, dass ich sofort mit ihnen zum Dank Essen und Trinken gehe. Aber aufgrund der Tatsache, dass es sich um mindestens einen (wohl harmlosen) verurteilten Starftäter handelt, und ich mit einem betrunkenen am Steuer hätte fahren sollen, habe ich dankend abgelehnt und bin weiter gewandert.