Amsterdam

Entschuldigt, bin etwas spät dran. Wie angekündigt bin ich ja letzte Woche mit Freunden in Amsterdam gewesen. Donnertag Abend sind wir zurückgekommen und Freitag waren wir direkt auf der Geburtstagsparty von einer anderen Freundin. Dann war Wochenende und danach hab ich mich wieder vermehrt um Bewerbungen gekümmert. Aus dieser Richtung gibt es gerade nichts zu berichten, daher nun noch ein paar Worte und Bilder zu Amsterdam.
Wobei ich ja allgemein gar nicht viel zu Amsterdam sagen muss. Entweder man war schon dort oder wenn nicht, dann ist es sprichwörtlich ‚wie man es sich vorstellt‘. Also definitiv eine Reise wert. Das Besondere – im Stadtkern – sind natürlich die Kanäle und die Häuser, die am bzw. auf dem Wasser stehen. Und stellenweise die Hausboote. Dann einige historische Gebäude und Plätze, die vielen kleinen Nebenstraßen und das ebenso bekannte Rotlichtviertel. Ansonsten jede Menge Bars und Restaurants, Shopping und natürlich die Coffee-Shops. 
Unser Trip war mit zwei Übernachtungen klar etwas kurz, aber man bekommt schon einen sehr guten Eindruck von der Stadt. Es hat gereicht, um viel vom Stadtkern zu sehen. Bei mehr Zeit sollte man sich auch die umliegenden Stadtteile ansehen. Quasi obligatorisch haben wir eine kleine Bootstour gemacht. Vom Fahrer hat man unterwegs ein paar coole Informationen bekommen. In einer Stunde tuckert man auch nur über einen kleinen Teil der Kanäle. Längere Touren kosten entsprechend mehr oder man kann sich auch ein Boot mieten und selber machen. Wir wollten noch die Heineken Brauerei besichtigen, haben aber kurzfristig keinen Platz mehr bekommen.
Am letzten Tag sind wir nach dem Frühstück und Checkout noch ans Meer in der Nähe von Zandvoort gefahren. Leider war dann das Wetter eher bewölkt und windig. Daher ist auch keiner schwimmen gegangen. Aber da es nicht mehr weit weg war, wollten wir es auf jeden Fall noch mitnehmen.

Schwere Entscheidung

Es hat zwar ein paar Tage länger gedauert als angekündigt, aber vor einer Woche kam dann das Angebot aus Ilmenau. Also noch am gleichen Tag, nachdem ich den letzten Beitrag geschrieben hatte. Grund war, dass der Personaler in der Woche davor im Urlaub war, wo von ich nichts wusste. Nun war es soweit: eine Entscheidung musste her. Ich habe es – wie man so schön sagt – wirklich vor mir hergeschoben. Hauptsächlich um abzuwarten, ob sich nicht aus einer anderen Bewerbung noch eine Möglichkeit ergibt. Sprich ein Vorstellungsgespräch. Denn da aktuell nichts anderes in Aussicht war außer Ilmenau, konnte ich meiner Tendenz – nicht dorthin zu gehen – nicht direkt folgen. Also hab ich schon viel hin und her überlegt, und auch eine typische Pro-und-Contra-Liste gemacht. Das Ergebnis war allerdings 50/50 und hat mir somit keine Entscheidung gebracht. Es hat schon vieles dafür gesprochen, wie z.B. spannende Aufgaben, ein wachsendes Unternehmen, gutes Gehalt. Aber auch einiges dagegen, wie der gleiche Fulltime-Job, also auch keine Veränderung, oder ein wenig attraktiver Standort. Letztlich hab ich dann mein Gefühl entscheiden lassen, was mir aber nicht so leicht fiel. Bzw. hat es einfach ein paar Tage Zeit gebraucht, bis ich mir sicher war, das Angebot nicht anzunehmen. Momentan bin ich glücklicherweise nicht in der Situation, einen Job abnehmen zu müssen. Also will ich auch zurzeit weiter mein großes Ziel verfolgen, irgendwann ortsunabhängig zu arbeiten. Das dies nicht sofort klappen wird, ist mir ja schön länger klar. Und auch der direkte Einstieg in die IT-Branche, in der ich die größten Chancen sehe, hat auch nicht funktioniert. Aber ich möchte den kürzlich eingeschlagenen Kurs eines Teilzeit-Jobs vorerst beibehalten. Hierzu sind schon ein paar Bewerbungen rausgegangen und weitere werden folgen.
So viel zur – ich sag mal – „beruflichen“ Situation. Da sich die Corona Lage ja mittlerweile deutlich entspannt hat, will ich auch mal wieder ein paar Tage Urlaub machen. Und nun hat es geklappt, dass wir in einer kleinen Runde, also drei Freunde und ich, einen Trip nach Amsterdam machen. Morgen geht’s los für drei Tage. Also werde ich beim nächsten Mal mindestens in Bildern darüber berichten…

Vom Bier zur Brauerei

Schon wieder ist über eine Woche rum und im Grunde ist es gerade sehr ruhig. Genau genommen zu ruhig. Denn wie ich letztes Mal geschrieben habe, hätten vor fast zwei Wochen weitere Informationen aus Ilmenau kommen sollen. Ende letzter Woche hab ich dann versucht telefonisch den Mann vom Personal zu erreichen, es ging aber nur die Mailbox dran. Also hab ich eine E-Mail geschickt. Und nun warte ich auf irgendeine Antwort, und schreibe in der Zwischenzeit weitere Bewerbungen, was mich zum heutigen Thema bringt.
Vor einiger Zeit hatte ich schon mal über die Erwähnung von Bier in Stellenanzeigen berichtet. Nun habe ich mich auf das Nächste Level begeben, und mich bei einer Brauerei beworben. Und dies sogar in München. Dort wird gerade ein Technischer Zeichner für die Anlagen der Brauerei gesucht. Wie könnte es anders sein, steht in der Anzeige auch etwas von Bier drin. Explizit heißt es „gratis Haustrunk“. Unabhängig von der Bewerbung war das Thema „Haustrunk“ in einer Brauerei in letzter Zeit – eher als Witz – unter Freunden schon mal aufgekommen. Und wie ich vorher auch nicht wusste,  gibt für das Braugewerbe in Bayern einen sogenannten Manteltarifvertrag, in dem dieser Haustrunk quasi gesetzlich festgelegt ist. Das heißt jeder Mitarbeiter hat ein Recht auf eine nicht unerhebliche Menge vom standartmäßigen Bier zum eigenen Verzehr. Verbilligt, wie es wörtlich heißt. Im Paragraph 11 dieses Vertrages ist unter anderem geregelt, dass einem erwachsenen Mitarbeiter 36 Liter Haustrunk, also Bier, pro Woche zustehen. Na dann mal Prost. Ganz unten der Link zu dem gesamten Paragraph zum Nachlesen.
Man darf gespannt sein, was bei dieser Bewerbung rauskommt …

Kleine Kursänderung

Also zunächst kurz ein Zwischenstand zu der Entwickler-Stelle in Ilmenau. Noch gibt’s keine wirkliche Entscheidung. Letzte Woche wurde nur in einer Email gesagt, dass man sich eine Zusammenarbeit vorstellen kann und jetzt noch auf das OK der Entwicklungsleitung wartet. Weitere Infos sollen in dieser Woche folgen. Einerseits erfreulich, hier vermutlich ein Angebot zu bekommen. Andererseits bin ich mir höchst unsicher, ob ich es machen will, da es eigentlich nicht das ist wo ich hin will. Meine letztendliche Entscheidung werde ich treffen, wenn ich das Angebot tatsächlich bekomme.
In der Zwischenzeit schicke ich weitere Bewerbungen raus. Und hierbei hab ich mittlerweile etwas umgeschwenkt. An einem Quereinstieg in das Online Marketing hab ich gerade gewisse Zweifel. Von aktuell über 50 Bewerbungen ging der größte Teil genau in diese Richtung. Und bei den meisten davon kamen direkt Absagen. Auch bei den paar Bewerbungen, bei denen es zu einem Videogespräch oder zu einer persönlichen Vorstellung kam, hat es nicht funktioniert. Das hat natürlich verschiedene Gründe, und liegt nicht allein daran, dass es gerade das Online Marketing ist. Aber es ist eben generell nicht leicht, plötzlich in einen Bereich einzusteigen, wenn man gar keine Vorkenntnisse hat. Und da will ich nun ansetzen. Eine Freundin hat mich kürzlich auf die Idee gebracht, dass ich mich z.B. nebenberuflich weiterbilden kann. Sprich erstmal einen Job in dem Bereich finden in dem man zuhause ist, da sich dies offensichtlich einfacher gestaltet. Und dann nebenbei Qualifikationen in einem anderen Bereich erlangen, um zu einem späteren Zeitpunkt leichter den Umstieg zu schaffen.
Diesen Ansatz verfolge ich gerade, in dem ich mich nun hauptsächlich als Technischer Zeichner bewerbe. Das klingt zwar zunächst so, als würde es nur ums Zeichnen gehen, was auch teilweise so ist. Es gibt aber auch viele Stellen, bei denen es um mehr geht. In den meisten Fällen ist die CAD-Konstruktion mit eingebgriffen. Es kommt auch vor, dass es um komplette Entwicklungen geht, wie ich es aus der Vergangenheit kenne. Worum es inhaltlich genau geht ist für mich zunächst zweitrangig. Ein entscheidender Punkt in einem aktuellen Plan ist, keine Vollzeit-Stelle zu suchen, von denen gibt es deutlich mehr als Teilzeit-Stellen. Aber ich will schlichtweg nicht den Stress haben, neben einem Fulltime-Job Weiterbildungen zu machen. Und vermutlich ist dann die Gefahr höher, dass ich es nicht durchziehe, was schade wäre.   
Ihr wisst ja, wie es weiter geht erfahrt ihr im nächsten Beitrag …

Das lief doch wieder gut

In Ilmenau hatte ich es also in die zweite Runde geschafft. Wie angekündigt wurde mir dann genau zwei Tage vorher – also nicht wie erst gesagt drei Tage – die entsprechende Aufgabe zugeschickt. Man wollte anscheinend sehen, was ich in den theoretisch bis zu 48 Stunden Zeit zustande bekomme. Die Aufgabe war wie zuvor beschrieben eher rein konzeptionell, bzw. war der Fokus teilweise auf die Herangehensweise gelegt. Um es etwas konkreter zu beschreiben: Das Problem: An einem Greif-Instrument für einen OP-Roboter kommt es zum Eindringen von Blut. Und die Fragstellung dazu: Was sind mögliche Ursachen? Und Wie lässt sich das Problem beheben? Wobei sich die zweite Frage nochmal in mehrere untergeordnete Fragen aufteilte. Da wie gesagt auf die Herangehensweise direkt verwiesen wurde, hab ich erstmal grundsätzliche Überlegungen angestellt. D.h. man konnte zunächst mehrere Stellen am Instrument festmachen, an denen Blut eintreten kann. Und da die Aufgabe war, eine relativ kurze und prägnante Präsentation zu erarbeiten, habe ich nur eine der möglichen Stellen weiter betrachtet. Als weitere Einschränkung, der Übersicht wegen, habe ich mich auch nur auf gewisse Fragen konzentriert. Also hier eine Priorisierung vorgenommen. Ansonsten habe ich wie gefordert mögliche Ursachen aufgeführt und mir Lösungsansätze zu dem Problem überlegt. Dies waren dann wirklich nur Konzepte, da es für ein weiteres Vorgehen keinerlei technische Angaben gab. Zu mehr wäre ich in den zwei Tagen auch nicht gekommen, und den Rahmen der beabsichtigen Präsentation hätte es auch gesprengt.
Durch mein Vorgehen die genannten Einschränkungen zu machen, habe ich vermutlich gezeigt, dass ich eine strukturierte Arbeitsweise beherrsche. Die Lösungsansätze waren alle nicht die perfekten. D.h. es gab immer Nachteile, mitunter welche, deren Umsetzung fast nicht möglich sind. Diese Nachteile habe ich allerdings gleich mit aufgeführt. Also ich denke damit hab ich einen gewissen Einfallsreichtum gezeigt, und gleichzeitig den realistischen Blick bzw. das technische Verständnis. Letztlich hat den beiden, also wieder der Personaler sowie der Abteilungsleiter, die Präsentation und meine Inhalte gut gefallen. Im Nachgang habe ich mit dem Abteilungsleiter noch etwas über die Lösungsansätze und andere angrenzende Themen geplaudert. Wie bereits im ersten Gespräch war dies eigentlich eine entspannte Situation. Überhaupt war ich in dem Termin wieder relativ entspannt. Wie ebenfalls im ersten Gespräch, bin ich tatsächlich weniger nervös, wenn ich mich fachlich auskenne. Auf jeden Fall anders, als wenn es um berufliches Neuland geht.
Man will mir in ein bis zwei Wochen Bescheid geben, ob sie mir die Stelle anbieten …

Zum ersten Mal zweite Runde

Ein paar Tage nach dem Gespräch in Halle(Saale) folgte ein weiteres Gespräch in Ilmenau. Eine Stadt im Süden Thüringens, etwas mehr als 100 km von meinem Zuhaue entfernt. Hierbei ging es nun um die Stelle als Entwickler im Bereich Medizintechnik. Also quasi genau das, was ich vorher auch gemacht habe. Und wie ich glaube schon mal gesagt zu haben, bin ich jetzt nicht so scharf auf den Job. Und genau aus diesen beiden Gründen, bin ich schon mal entspannter in dieses Gespräch rein gegangen. Soll heißen, einmal hab ich mich besser vorbereitet gefühlt, da ich natürlich die beruflichen Inhalte besser beherrsche. Zweitens hab ich mir nicht diesen Druck gemacht, dass es gut laufen muss, weil ich den Job gern haben möchte.
Der Gesprächsablauf war dann erneut anders als wie ich es bisher erlebt hatte – zumindest in der jetzigen Bewerbungsphase. Die Gesprächspartner waren der Personaler und der Teamleiter für die zu besetzende Position. Klassisch wurde das Unternehmen und die Position beschrieben, wobei das eher knapp ausfiel. Danach hat der Teamleiter erstmal recht ausführlich ein paar betreffende Produkte beschrieben und auch zwei Exemplare gezeigt. Es ging hierbei um Instrumente für einen OP-Roboter. Während der Beschreibung und der Vorführung der Produkte habe ich zu Punkten, zu denen mir etwas einfiel, Anmerkungen gemacht oder Fragen gestellt. Z.B. zu Materialien oder Funktionalitäten. Also war es zu Beginn eine fachliche Einführung und zum Teil entspannte Unterhaltung. Danach kam wie zu erwarten das Gespräch wieder auf meine Person, sprich ich war an der Reihe über mich zu erzählen. Nur wurde das Thema gleich gezielt auf berufsbezogene Kenntnisse gelenkt. Also habe ich – wie man so schön sagt – aus dem Nähkästchen geplaudert. Über die Dinge aus meinem Berufsleben, die ich mir zurechtgelegt hatte oder auch spontan eingefallen sind. Zwischendurch oder nachdem ich mit meinen eigenen Erläuterungen durch war, hat der Teamleiter noch weitere fachspezifische Fragen gestellt. Diese konnte ich gefühlt passend beantworten.
Im Gegensatz zu den letzten Gesprächen, wo es beruflich gesehen um Neuland ging, ist diesmal nicht ein Wort zu persönlichen Eigenschaften gefallen. Wenn ich mich recht erinnere war das bei früheren Gesprächen, die in dem gleichen oder ähnlichen Berufsfeld lagen, auch so. Da kann ich aktuell klar das Fazit ziehen, das bei Vorstellungsgesprächen im Bereich Entwicklung/Konstruktion nicht die Persönlichkeit des Bewerbers hinterfragt wird. Da stell ich mir die Frage(n): Wird darauf bewusst kein Fokus gelegt? Oder ist die fachliche Kompetenz und die Fähigkeit dies rüberzubringen – also das „sich verkaufen können“ – schon Aussage genug zur Persönlichkeit? Mir hat kürzlich jemand gesagt, dass es im Prinzip immer um das ‚sich verkaufen‘ geht. Dies kann ich inzwischen nachvollziehen. Denn die Gespräche, in denen das nicht geklappt hat, waren auch ohne Erfolg. Diesmal bin ich mit einem deutlich besseren Gefühl rausgegangen.
Das Gespräch war an einem Freitag, und am Montag danach hab ich den Rückruf bekommen, dass ich zu einem zweiten Termin eingeladen bin. In dem nächsten Gespräch geht es darum zu einer Aufgabe meinen Lösungsweg und das Ergebnis zu präsentieren.  D.h. drei Tage vorher wird mir eine Aufgabe zugesendet, zu der ich dann eine ca. 20-minütige PowerPoint halten soll. Man sagte mir es wird dabei um ein Konzept und eine Materialfrage gehen. Ich bin mal gespannt und werde wieder berichten …

Halle und Livestream die Zweite

Heute nur zwei Dinge in aller Kürze:

  1. Hab noch ein paar Impressionen aus Halle (Saale) mitgebracht, siehe unten.
  2. Kommenden Mittwoch um 22 Uhr starte ich wieder einen Livestream. Diesmal gibt’s mehr Techno 😉 . Den Link dazu stell ich kurz vorher wieder hier rein und verteile ihn auch per WhatsApp und so. Hoffe YouTube spielt da wieder ne Weile.

https://youtu.be/o8mIvZ2Na_g

Update 13.06.2020:
Diesmal lief der Stream leider nicht so flüssig. Das Bild ruckelte teilweise und ab ca. einer Stunde kam es zu größeren Unterbrechungen. Also besonders der Ton hatte dann komplette Lücken. Warum das Bild dieser Probleme hatte weiß ich nicht, denn die Einstellungen waren genauso wie beim letzten Mal. An den Unterbrechungen bei der Musik war ich selbst schuld, wie mir danach klar wurde. Wie man hört, kommen die Lücken eigentlich immer bei Übersteuerungen. Und dies wurde durch den Mixer verursacht, der zwischen Controller und PC hing. Denn – wie ich vorher auch noch nicht wusste – schaltet der Mixer bei Übersteuerung für eine gewisse Zeit das Signal ab. Ich hatte das Signal zwar optisch überwacht, aber die Übersteuerung produziert der Mixer selber, ohne dass man sie sieht. Hätte mir auch gleich klar werden können, denn im Lauf des Streams hab ich das Signal lauter gedreht. Naja bis zu einer Stunde kann man die Musik auf jeden Fall störungsfrei hören. Danach eben mit ein paar Lücken, die am Ende häufiger auftreten.

Schlecht performt

Nun war es also soweit, das zweite echte Vorstellungsgespräch seit dem im Februar in Hamburg. Allerdings hatte ich in Halle wohl einen schlechten Tag erwischt. Da ich echt Bock hatte auf den Job hatte, war ich ganz schön nervös. Und dadurch hab ich unnötige Fehler im Gespräch gemacht, die mir schon gleich oder hinterher noch aufgefallen sind. Ich hab mit dem Geschäftsführer und dem Teamleiter dort gesprochen. Wie mir zuvor schon am Telefon gesagt wurde, ist man dort sofort mit dem Du eingestiegen. Was die Situation schon etwas auflockerte, aber mir nicht wirklich die Nervosität genommen hat. Fast ausschließlich hat Martin, also der Chef, mit mir gesprochen. Alex, der Teamleiter, hatte gar keine Fragen an mich. Er hatte nur zu Beginn ein paar Sachen erzählt, die womöglich fehlerhaft waren, wie mir im Nachhinein bewusst geworden ist. Da ich aber im Gespräch keine entsprechende Anmerkung gemacht hab, war für ihn die Sache ggf. gleich erledigt. Also schon der erste Fehler. Im weiteren Verlauf hab ich gefühlt nicht wirklich gut auf die Fragen von Martin geantwortet. Zunächst sollte ich klassisch etwas zu meinem Werdegang sagen. Hab ich zunächst in Kurzform gemacht, da ich das Thema nicht lang behandelt wollte. Dazu kam die Zwischenfrage, was ich denn genauer gemacht habe. Um es zu beschreiben, bin ich etwas im Detail auf medizinische Geräte eingegangen. War vlt. einerseits nicht gut, da es bei dem Unternehmen um einen Online-Shop für alltägliche, wenig komplexe Artikel geht. Andererseits vlt. doch gut, da es ja um Marketing geht. Oder ich hätte besser über Dinge sprechen sollen, die auch für den neuen Job relevant sind. Keine Ahnung was die beste Antwort war oder gewesen wäre. Danach kam das Gespräch auf meine Auszeit, was mir recht war. Denn für dieses Thema hatte ich mir überlegt auf persönliche Eigenschaften einzugehen. Einmal hab ich ja selber erst gelernt, dass die eigene Persönlichkeit nicht zu vernachlässigen ist. Und dieser Arbeitgeber scheint auch Wert darauf zu legen. Also konnte ich in Verbindung mit dem Reisen zwei drei Eigenschaften nennen, die hoffentlich gut ankamen. Das heißt mein Hang zum Planen, aber auch die Entdeckungslust und Spontanität. Auf die Nachfrage, was ich den aus dieser Zeit mitgenommen habe, hab ich eher flach geantwortet, dass ich Teile anderer Kulturen kennen gelernt hab. Speziell in Thailand, was ich am Beispiel Streetfood erklärt habe.
Eine andere Frage – die auch mal gern gestellt wird – war, was ich von meinem zukünftigen Job erwarte. Ich hatte mir Gründe überlegt, warum es diese Firma sein soll. Ich hab Zweifel, ob das die passende Antwort war. Denn ich bin auf die Sachen eingegangen, die auf der Homepage oder in der Stellenanzeige stehen. Also Thema kollegiales Miteinander, Teamarbeit und Wissensaustausch. Ich wollte klar machen, dass ich mich in der Unternehmenskultur voll wiederfinde. Was ja grundsätzlich gut ist, wie ich denke. Aber als ich das so offensichtlich gesagt habe, hatte ich das Gefühl, dass es nicht überzeugend rüber kam, oder nicht das war, was man hören wollte.
Gegen Ende des Gesprächs hab ich noch versucht zu erklären, dass mir Kommunikation wichtig ist. Und das ich mich selbst auch als kommunikativ bezeichne. Darauf kam die Bemerkung, dass kommunizieren wichtig sei, es aber auch auf Inhalt ankommt. Daraus kann ich nur schließen, das ich wohl viel geredet hab, es aber am inhaltlichen gemangelt hat. Wenn ich’s mir recht überlege, war das ggf. tatsächlich so. Zwei Tage vor dem Gespräch wurde mir gesagt, dass ich die schlechte Angewohnheit habe nicht auf den Punkt zu kommen. Hab ich versucht zu vermeiden dieses Mal. Hat vermutlich nicht geklappt, und/oder ich hab eben inhaltlich danebengelegen.­
Einen richtig großen Fehler hab ich noch im Gespräch gemacht. Dabei hatte ich die Erfahrung bereits gemacht, und wollte eigentlich anders antworten. Denn es kam wieder die Frage, warum ich nicht mehr in meinem bisherigen Beruf arbeiten will. Und da ich den Grund der ‚Neuorientierung‘ schon vorher genannte hatte, hab ich hier wieder den Wunsch nach mehr Flexibilität geäußert. Das kam nicht gut an, glaube ich, da es relativ unkommentiert gelassen wurde.
Wie mir nach dem Gespräch schon klar war, kam auch drei Tage danach die Absage. Was ich hieraus mitnehmen kann, ist im Wesentlichen, Nervosität zu vermeiden. Denn das hat mir vermutlich meine Performance versaut. Ich war nicht konzentriert genug, so dass ich falsche Sachen gesagt habe. Und da ich eh schon nicht gut in spontanen Antworten bin, hab ich dabei auch schlecht ausgesehen. Also bleibt mir nur, es im nächsten Gespräch besser zu machen. Und das steht ja schon kurz bevor …

Berlin Calling ;)

Ehrlich gesagt hänge ich gerade etwas hinterher. Ein Teil der angekündigten Sachen ist bereits gelaufen. Also berichte ich gerade mal ein wenig häufiger, um auf den aktuellen Stand zu kommen. Vergangenen Freitag stand das Video-Interview mit Berlin an. Hier war ich mit zwei Account-Managern, der Anke und dem Michael, im Gespräch. Mitglieder des Teams in dem ich arbeiten würde. Die beiden haben direkt mit dem ‚Du‘ begonnen, was die Atmosphäre etwas lockerte. Zunächst wurde die Stelle vorgestellt, noch etwas ausführlicher als in der Anzeige. Wie sie sagten, spricht man intern von einem Technical-Account-Manager (TAM), was sich ja ganz gut anhört. Dann folgte im Prinzip die Frage, was ich denn über das Unternehmen weiß. Klar konnte ich mit dem antworten, was man über die Homepage erfährt. Im Wesentlichen betreibt die Agentur Messungen der Sichtbarkeit von Online-Werbeanzeigen, also meistens Banner oder Videos. Im Groben geht’s darum wie lange eine solche Werbung angesehen wird, und welchen Effekt  das für den Werbetreibenden hat. Da nicht viel von deren Seite hinzugefügt wurde, konnte ich da wohl ausreichend viel dazu sagen. Danach sollte ich von mir erzählen. Da hab ich mit meinem Werdegang begonnen, etwas über’s Reisen erzählt, und dargestellt warum ich ins Online Marketing wechseln und in dieser Firma arbeiten möchte. Aber leider habe ich zu wenig zu persönlichen Eigenschaften gesagt, wie ich es eigentlich aus dem letzten Gespräch gelernt hatte. Was mir an solchen Selbstbeschreibungen schwer fällt, sind die längeren Monologe. Aber wahrscheinlich sollte man das einfach machen, wenn man nicht unterbrochen wird. Zwar kamen dann noch Fragen zur Persönlichkeit, wie z.B. zur Teamfähigkeit. Allerdings hab ich da auch nicht geschaltet und mehr von meinen Eigenschaften erzählt.
Da es in dem Job auch um Kundenkontakt geht, kam dann die Frage nach Erfahrungen in dem Bereich. Damit hatte ich gerechnet und konnte da meiner Meinung nach auch gut antworten. Dann wurde – wie man es oft erlebt – das Können in Englisch getestet. Also sollte ich etwas zu einem Thema in Englisch sagen. Dabei hab ich gemerkt, dass man mir durch eine Pause, die Chance gegeben hat proaktiv auf Englisch umzuschalten. Sprich Eigeninitiative zu zeigen. Leider hab ich etwas zu lang gewartet. Ähnlich war es schon, als das Thema über meine Person zu erzählen aufkam. Durch eine Pause auf der Gegensete war mir klar, dass das jetzt kommt. Da hätte ich genauso proaktiv damit anfangen können, habe aber auch zu lang gezögert. Also ein weitere Punkt, den ich klar besser machen kann. Zum Ende hin haben die beiden noch über allgemeine Punkte, wie Benefits, Firmenevents und meine Gehaltsvorstellung gesprochen. Dann sind sie auf Fragen meinerseits eingegangen. Hier hatte ich mir erst kurz vor dem Gespräch etwas notiert, und nachher gemerkt, dass ein paar Punkte gefehlt haben. Also Rahmenbedingungen, wie Arbeitszeitmodell und ähnliches, aber evtl. nicht schlimm. Abschließend gab es den Ausblick, dass es nach Rücksprache mit den Chefs ggf. einen persönlichen Termin in Berlin – in Verbindung mit einem Probearbeiten – geben wird.
Zusammenfassend war es mal wieder durchwachsen. Und wie ich erneut feststellte, ist es schwierig die Leute richtig einzuschätzen. Diesmal kamen die zwei eher locker rüber – auch durch das Duzen – Anke mehr als Michael. Aber letztlich konnte ich nach dem Gespräch nicht einschätzen ob die Rückmeldung positiv ausfallen wird, oder nicht. Nach nur fünf Tagen, und da lag das Pfingst-Wochenende dazwischen, kam dann die Absage. Also war vermutlich die fehlende Eigeninitiative ein Knackpunkt. Na gut, so kann‘s gehen, als nächstes kommt ein persönlicher Vorstellungstermin, übrigens in Halle (Saale) …

Und sonst ?

Neben der Geschichte mit München haben sich in der Zwischenzeit noch ein paar andere Dinge getan. Wie üblich kamen hier und da Absagen rein. Daneben gab es allerdings drei weitere positive Entwicklungen. Einmal hat mir eine Agentur aus Berlin eine Einladung zu einem Videointerview geschickt. Und zum anderen hab ich inzwischen gleich zwei Termine zu echten Vorstellungsgesprächen. Bei der Stelle im Online Marketing, bei der das Gespräch  ja schon länger angekündigt war, wurde nun ein Termin ausgemacht. Und auch bei der Entwicklerstelle im Bereich Medizintechnik bin ich zu einem Gespräch vor Ort eingeladen worden.
Es gab zwischenzeitlich noch einen kleinen Ausflug in den Bereich Konstruktion. Und zwar hatte ich über einen Freund schon vor längerem Kontakt zu jemandem, der als Freelancer arbeitet. Bei dem hatte ich mich mal informiert, als ich auch über freiberufliches Arbeiten nachgedacht hatte. Hatte mich dann aber vorläufig dagegen entschieden. Vor kurzem hat der Bekannte mich nochmal kontaktiert, da er jemand in der Verwandtschaft hat, der Projekte an freiberufliche Konstrukteure vergibt. Denn dieser hat jemanden für ein spezielles Projekt gesucht. Ein etwas  abgefahrener Kontakt – über drei Ecken, wie man so schön sagt. Aber letztlich hab ich ja mit dem Mann selbst telefoniert. Aber es ist nichts weiter daraus geworden, da es inhaltlich nicht ganz gepasst hat und ich eben noch keine freiberuflichen Erfahrungen habe. Aber wie ich schon zu Beginn der Jobsuche gesagt habe, wäre das ein alternativer Weg.
Und dann hab ich kürzlich auch mal einen Anruf von meiner Arbeitsvermittlerin von der Arbeitsagentur erhalten. Das war tatsächlich der erste Anruf nach fast 2,5 Monaten, nachdem ich mich dort wieder arbeitslos gemeldet hatte. Die stecken halt auch noch im Chaos wegen Corona. Normalerweise melden die sich natürlich deutlich schneller, und dann stehen persönliche Termine alle 4 – 6 Wochen an. Aber ich bin nicht böse drum. Sie sagte mir auch, dass noch unklar ist wann es wieder persönliche Termine gibt. Verständlicherweise hat man sich gerade um wichtigeres zu kümmern. Inhaltlich haben wir die üblichen Dinge besprochen. Mein Profil, mein Stellengesuch und meine Aktivitäten. Achso, während der besagten 2,5 Monate hatte ich vom Amt genau einen Stellenvorschlag bekommen. Und das war die Stelle, bei der nun ein Vorstellungstermin ansteht. Ich hatte ihr gesagt, dass ich auch im Online Marketing suche. Die Antwort darauf war quasi, dass es schwer sei da einen Einstieg zu finden. Und weiter ist sie da nicht drauf eingegangen. Soll heißen, das Amt sucht nur in dem bisherigen Bereich weiter. Die machen sich da wohl gerade nicht mehr Stress als nötig. Wie mir als neuer Service angeboten wurde, hab ich dann noch zugestimmt, dass mir passende Stellen nun (unverbindlich) per Email zugesendet werden. Wann sie sich wieder melden wird konnte sie nicht sagen. Ergo, die sind bei jemandem wie mir zurzeit recht umgänglich drauf, was mir ja nur recht ist.
Demnächst melde ich mich wieder mit Ergebnissen der anstehenden Gespräche…