Probearbeiten
(Thema 2/3 der letzten Woche)

Am Dienstag ging’s dann direkt nach Stuttgart, bzw. Weinstadt zum Probearbeiten. Mittags bin ich dann dort angekommen. Die Zugfahrt von Gersfeld bis zur Firma dauert mit etwas Aufenthalt beim Umsteigen immerhin ca. 4,5 Stunden. Wie ursprünglich für Mittwoch geplant, bin ich gleich am Dienstag mit einem Bauleiter auf eine Baustelle gefahren. Auf der Hin- und Rückfahrt habe ich dabei gleich das Verkehrsaufkommen im Stuttgarter Randgebiet kennen gelernt, in das man geraten kann. Für den Besuch von einer halben Stunde auf der Baustelle haben wir drei Stunden gebraucht, was deutlich kürzer gedacht war. Also war der Nachmittag damit rum. Aber es war gut beispielhaft den Aufbau eines Flachdachs live zu sehen. Entsprach im Prinzip dem, was ich mir vorgestellt hatte. Wie man nachlesen kann, sind wesentliche Elemente eines Flachdachs: Unterkonstruktion, Dampfsperre, Dämmung, Trennschicht und Abdichtung. Nun weiß ich auch, wie diese Dinge konkret aussehen können.
Am Mittwoch habe ich dann mit dem Kollege aus der Arbeitsvorbereitung zusammen gearbeitet. Wobei ‚arbeiten‘ etwas übertreiben ist. Zunächst hat er mir die Software gezeigt, mit der er am meisten arbeitet bzw. zeichnet und Pläne macht. Und dazu hat er noch einige Dinge erklärt. Danach habe ich selber ein paar Sachen ausprobiert. Das war also mehr ein Kennenlernen der Software, und nicht wirklich produktiv. Nach der Mittagspause hab ich neben der Arbeit noch Gespräche mit eins, zwei Kollegen geführt. Wodurch wieder mehr Informationen ausgetauscht wurden und ich weniger „gearbeitet“ habe. Weiter konnte ich dann dem Kollegen noch kurz ‚über die Schulter schauen‘. Und dabei habe ich auch etwas von seinem Arbeitsalltag mitbekommen. Eine Sache ist z.B. das Fehlen von Input, wie gewisse Gegebenheiten oder Abmessungen auf den Baustellen, um überhaupt Pläne machen zu können. Diese Infos muss man sich dann eben besorgen. Genauso hat er mir noch ein paar Sachen zur Zusammenarbeit mit Kollegen gesagt, bzw. habe ich erlebt, mit welchen Anliegen Kollegen auf ihn zukommen.
Am Donnerstag hab ich auch nochmal mit der Software gearbeitet, um eine weitere Funktion kennenzulernen. Generell bin ich schon etwas in das Zeichnen eingestiegen. D.h. ich kenne bereits gewisse Details des Programms. Sich richtig einzuarbeiten dauert natürlich viel länger. Als Abschluss am dritten und letzten Tag fand ein Gespräch mit zwei Geschäftsführern statt. Dabei wurde zunächst über das Fazit von beiden Seiten gesprochen. Wobei der entscheidende Punkt war, dass man mir direkt ein Angebot gemacht hat. So waren ein paar Konditionen Inhalt des weiteren Gesprächs. Und mir wurde eine Bedenkzeit bis zum Ende der nächsten Woche eingeräumt. Nun heißt es mal wieder eine Entscheidung zu treffen…

Wohnungssuche vorab
(Thema 3/3 der letzten Woche)

Da schon wieder Montag ist, war es genau genommen in der vorletzten woche. Aber es sei mir verziehen. Während ich also zum Probearbeiten in Weinstadt war, hab ich mehr oder weniger auf Verdacht schon angefangen mich nach einer Bleibe in der Nähe umzuschauen. Der Gedanke war, falls es schnell gehen muss, kann es nicht verkehrt sein, früh genug zu starten. Zuvor hab ich mir schon Gedanken darüber gemacht, wo denn passende Wohnorte sind. Also hab ich meinen Suchradius quasi vom östlichsten Stadtteil Stuttgarts bis nach Weinstadt erstreckt. D.h. es soll etwas werden, von wo ich schnell zur Arbeit und auch nach Stuttgart rein kommen würde. So hab ich in den Orten Weinstadt, Waiblingen, Fellbach und dem Stuttgarter Stadtteil Bad Cannstatt gesucht, siehe auch die Karten unten.
Ein Freund hatte mir den Tipp gegeben, bei Ebay-Kleinanzeigen zu schauen. Und tatsächlich sind dort nicht wenige Sachen zu finden. Ich hab nach kleinen Wohnungen und gleichzeitig auch nach WG-Zimmern gesucht, da das für mich auch wieder in Frage kommt. Und wie man sich denken kann, ist es in den meisten Fällen auch günstiger in einer WG zu wohnen. Soll heißen, für das Geld, was man für ein WG-Zimmer bezahlt, bekommt man dort nur eine winzige Wohnung. Und da ich gerade nich bereit bin eine Unsumme an Miete zu zahlen, war mir schnell klar, dass es auf die WG hinaus laufen wird.
Über Kleinanzeigen habe ich dann einige Leute entsprechend angeschrieben. Da die Rückmeldungen hier eher Verhalten waren, hab ich zusärzlich auf ‚wg-gesucht.de‘ geschaut und angefragt. Insgesamt habe ich sieben Besichtigungstermine zusammen bekommen, zu denen ich innerhalb von drei Tagen gegenagen bin. Kurz will ich zusammenfassen, was ich dabei gesehen hab, bzw. die Highlights warum mir letztlich keines der Sachen zugesagt hat. Nr. 1 war noch ein Stück weiter außerhalb als Weinstadt und dadurch zu abgelegen. Nr. 2 war eine zu kleine Wohnung. Ein Mitbewohner von Nr. 3, den ich zufällig getroffen habe, ging gar nicht. Bei Nr. 4 zu viel Straßenlärm und bei Nr. 5 fuhr die Straßenbahn direkt vorm Zimmer-Fenster vorbei. Nr. 6 hatte neben dem Gäste-WC nur eine Duschbox in der Küche. Also eine freistehende Duschkabine. Ein billiges Teil, inkl. Durchlauferhitzer, echt abenteuerlich. Und bei Nr. 7 befand sich das Zimmer ganz oben unterm Dach. Also nur Dachschräge. D.h. nur in der Mitte stehen können, und im Sommer garantiert Sauna.
Also wie gesagt war noch nicht das richtige dabei. Und außerdem war auch die Entscheiding für den Job noch nicht gefallen. Heißt, mit diesen Themen geht es demnächst weiter…

Arbeitsvertrag und Wohnungssuche die Zweite

Zuletzt habe ich berichtet, dass meine Entscheidung für den Job in Weinstadt noch aussteht. Trotzdem hatte ich mich bereits nach einer Wohnung bzw. einem WG-Zimmer umgeschaut. So war es auch zunächst nicht schlimm, noch nichts gefunden zu haben. Der wesentliche Grund, warum ich mich nicht gleich für den Job entschieden hatte, war die noch offene Rückmeldung nach dem Video-Interview mit der Firma in der Nähe von Augsburg. Hier wurde gesagt, es könnte ein Gespräch vor Ort stattfinden. Da ich von denen, wie eigentlich angekündigt, nach einer Woche noch nichts gehört hatte, habe ich dann dort angerufen. Zunächst hieß es, dass man die Entscheidung noch nicht getroffen hat. Zwei Tage später kam dann der Anruf, dass man sich für einen anderen Bewerber entschieden habe. Allerdings immer noch mit einer Option, für den Fall, dass der andere Kandidat abspringt. Davon ausgehend, dass dieser Fall eher nicht eintritt, habe ich dann der Firma in Weinstadt zugesagt. Und bereits eine Woche später bin ich wieder dort gewesen, um den Arbeitsvertrag zu unterschreiben. Mit dem Vertrag in der Tasche konnte ich dann final auf die Suche nach einem WG-Zimmer gehen.
Die Unterzeichnung des Arbeitsvertrags war am letzten Mittwoch, und bereits ab Dienstag habe ich wieder WG-Zimmer besichtigt. Diesmal habe ich neben den letzten Gegenden, noch in einem weiteren Stadtteil von Stuttgart gesucht. Und zwar in Untertürkheim. Liegt auch am östlichen Rand, südlich von Bad Cannstatt, wo ich ja auch gesucht habe. Diesmal hatte ich an drei Tagen acht Termine. Ist relativ viel, aber ich wollte es so, da ich damit gerechnet habe, dass wieder viel dabei ist, was mir nicht gefällt. Und so kam es auch. Da ich diese unterschiedlichen Dinge, auf die man so trifft, recht spannend finde, will ich’s nochmal kurz ausführen. So hab ich mittlerweile gelernt, dass es wenig Sinn hat sich „Zweck-WGs“ anzuschauen. Es sei denn man will so etwas. Denn es ist dann wirklich so, dass die Leute sich ggf. untereinander kaum kennen. Nicht mein Fall, und dadurch sind direkt 4 Sachen nicht weiter in Frage gekommen. In einer anderen WG bzw. Wohnung hat ein Mann (um die 50) mit seiner Tochter (17) gelebt, und wollte ein Zimmer untervermieten. Der Kerl hat zwar einen lockeren Eindruck gemacht, die Tochter hab ich nicht getroffen. Aber darauf wollte ich mich dann auch nicht einlassen. In der nächsten WG wurde gerade noch renoviert. So haben in Bad und Küche noch das Klo und die Spülmaschine gefehlt. Zudem wurden die beiden Räume bis auf die beiden Sachen in einem recht alten Zustand belassen. Und der Aussage, dass bis zum Einzug in zwei Wochen alles fertig sei, hab ich auch nicht getraut. Die 7. von den 8 WGs war eine relativ typische WG mit jüngeren Mitbewohnern. Die Sauberkeit hielt sich in Grenzen und mehrere Sachen, wie Herd oder Dusche, hatten mittelgroße Macken. Der Vermieter hat seit langer Zeit Reparaturen versprochen, aber passiert ist nichts. Also auch kein Ort zum glücklich werden.
Bei der letzten WG war dies allerdings anders. Denn hier schienen keine Mängel vorhanden zu sein. Zwei der drei Mitbewohner waren in Ordnung und die Lage in Bad Cannstatt gefiel mir eigentlich auch. Und so dachte ich mir „die WG ist es“. Kleiner Nachteil, das Zimmer war unmöbliert, aber das habe ich in Kauf genommen. So habe ich nach der Besichtigung schon einen Termin am nächsten Tag zur Unterzeichnung des Mietvertrags gemacht. Am nächsten Morgen kam dann allerdings noch eine Nachricht zu einer weiteren WG, mit der ich nicht mehr gerechnet hatte. Und die hat mir durch die Anzeige schon so gut gefallen, dass ich sie mir unbedingt noch anschauen wollte. Also musste ich den Vermieter – Karsten hieß er – bei unserem Treffen zunächst enttäuschen. Fairerweise hat er gesagt, dass er einen Tag auf meine Entscheidung wartet, ob ich die andere WG nehme oder nicht.
Langer Beitrag geworden, daher gibt’s den Ausgang der Geschichte im nächsten…

Mietvertrag ist auch unterschrieben

Nun die Fortsetzung der Suche nach einem WG-Zimmer. Fast hätte ich ja schon für ein WG-Zimmer in Bad Cannstatt, also am Rande Stuttgarts, unterschrieben. Dann hatte ich kurzfristig noch die Gelegenheit eine weitere WG zu besichtigen, die ich mir nicht entgehen lassen wollte. Denn die WG liegt in Waiblingen, einer Stadt außerhalb Stuttgarts, und dadurch auch näher zur Arbeit. Zudem hatte ich von den Bildern her den Eindruck, dass es sich um eine recht neue Wohnung handelt. Und das ist es in der Tat. Dort angekommen, sah ich schon, dass sich die Wohnung in einem Neubau befindet. Besser gesagt, in einen Gebäude eines kompletten Neubau-Komplexes. Der Vermieter sagte mir dann, dass er selber erst vor zwei Monaten als erster Mieter in die Wohnung eingezogen ist. Somit ist die Einrichtung eigentlich nicht zu vergleichen mit dem, was ich in allen WGs bisher gesehen hatte. Und es kommt wohl höchst selten vor, dass eine WG in einem Neubau beim Erstbezug gegründet wird.
Hier war es tatsächlich der Fall. Der Vermieter hat die Wohnung gekauft und will nun eine WG daraus machen. D.h. er selbst wohnt dort, und will zwei weitere Zimmer untervermieten. So hatte ich sogar noch die Auswahl zw. den beiden Zimmern, da ich gerade der einzige potentielle Mieter war. Ein Zimmer ist zur Straßenseite raus, das andere auf der Rückseite des Gebäudes. Dies ist zwar das kleinere der beiden, allerdings wollte ich nicht die Straßenseite, wegen dem Lärm. Ansonsten ist es eine komplette Wohnung mit geräumiger Wohnküche, Bad und Gäste WC, Flur und einer kleinen Abstellkammer. Insgesamt über 80 qm plus Balkon. Im Keller befinden sich neben dem eigenen Keller-Abteil die Waschküche und ein Trocknungsraum. Zur Wohnung gehören ein Stellplatz in der Tiefgarage und ein weiterer direkt vorm Haus. Abstellplätze für Fahrräder sind ebenfalls vorhanden. Also alles was zu einer Neubauwohnung dazu gehört. Weitere Details und Bilder werden später sicherlich mal folgen.
Zu dieser Wohnung bzw. dem Zimmer konnte ich unmöglich nein sagen. Es liegt sogar im gleichen Preis-Niveau wie aller anderen WGs, die ich zuvor gesehen hatte. Sonst wäre ich wohl auch gar nicht drauf gestoßen. Da es wie gesagt ein Erstbezug ist, ist es natürlich unmöbliert. Wollte ich eigentlich vermeiden, um den entsprechenden Stress zu sparen. Aber da ich viele möblierte Sachen gesehen hatte, bei denen immer was anderes nicht passte, habe ich nun diesen Haken in Kauf genommen. Irgendeinen Abstrich muss man eben machen. Zum Glück hat auch Niko, also der Vermieter und Mitbewohner quasi gleich zugesagt. Den Mietvertrag haben wir dann direkt am nächsten Tag per Email ausgetauscht. Dann habe ich noch bei Karsten (Vermieter Bad Cannstatt) abgesagt und damit war die Wohnungs-/WG-suche abgeschlossen. Also geht es Anfang November mit dem Einzug weiter.

An dieser Stelle werde ich die Beiträge, die ich im Februar 2020 unter dem Titel „Jobsuche“ begonnen habe, in eine entsprechende Kategorie einordnen. Den neuen Job hab ich ja jetzt, und ein WG-Zimmer auch. D.h. für mich beginnt nun – wenn man so will – ein neuer Lebensabschnitt. Also beginne ich auch einen neuen Abschnitt im Blog, mit den Ereignissen aus der neuen Umgebung, zunächst wieder unter ‚Aktuelles‘.